IP ist die Abkürzung von Internet Protokoll. Es sorgt dafür, dass der Transport und die Vermittlung von Datenpaketen über das Internet funktioniert. Von diesem IP gibt es zwei verschiedene Versionen. IPv4 gibt es bereits seit 1981.
Ilma Vienazindyte
Aug 27, 2021 · 5 Min. Lesezeit
In den 90er Jahren zeigte sich dann, dass es, aufgrund des ständigen Wachstums des World Wide Web, schon bald nicht mehr genügend IPv4-Adressen geben würde. Laut Rechnungen dazu konnte es höchstens 4 Milliarden geben, von denen aber noch längst nicht alle verwendbar sein würden. In unserer heutigen Zeit, wo quasi jedes unserer Haushaltsgeräte mit dem Internet verbunden ist, und so auch eine IP-Adresse benötigt, würde das vorne und hinten nicht reichen. Man hat also damals in den 90ern angefangen, nach einer Lösung für dieses Problem zu suchen.
Änderungen bei der Vergabe der IPv4-Adressen
Anfangs bekamen zum Beispiel Firmen eine riesige Anzahl von Adressen zugeteilt. Die meisten davon wurden gar nicht benötigt. Dies änderte man, so dass jeder Nutzer nur noch so viele Adressen bekam, wie er auch wirklich brauchte. Für die Verteilung von IP-Adressen, sowohl IPv4, als auch IPv6, ist die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) verantwortlich. Die Adressen werden allerdings in großen Blöcken an die Regional Internet Registrys gegeben, die dann für die Weiterverteilung zuständig sind.
Dynamische IP-Adressen für manche Geräte
Natürlich gibt es auch immer Geräte, die nicht immer genutzt werden und deshalb nicht ständig ans Netz angeschlossen sind. Ist dies der Fall, benötigen diese keine feste IP-Adresse. Das heißt, sie bekommen nur dann eine dynamische Adresse, wenn sie im Netz sind. Dazu muss man allerdings sagen, dass es heutzutage sehr große Menge an Smartphones gibt, die ja eigentlich ständig online sind. Diese Maßnahme bringt also aktuell nicht mehr so viel.
Nutzung privater IPv4-Adressen
Mit privaten IP-Adressen ist man nicht weltweit erreichbar, sondern sie werden nur in einem privaten Netzwerk verwendet. Für einige Geräte ist diese weltweite Erreichbarkeit nämlich gar nicht wichtig. Private Adressen dürfen nicht im Internet zu finden sein, so ist es möglich, dass jedes Heimnetz und auch jede Firma die gleichen privaten IP-Adressen nutzt. Es werden also viel weniger öffentliche Adressen gebraucht, da fast 17 Millionen als privat genutzt werden. Nun müssen die Nutzer dieser internen IP-Adressen allerdings auch oft mit dem Internet kommunizieren. Hier hilft das NAT (Network Address Translation). Die öffentliche IP-Adresse des Netzwerks, welche alle internen IP-Adressen repräsentiert wird nun genutzt, um die private IP-Adresse im Internet zu identifizieren. Diese Übersetzung der privaten IP in die öffentliche IP wird vom NAT durchgeführt.
Eine weitere Lösung war die Einführung von IPv6. Waren bei IPv4 die Adressen nur 32 Bits lang (beispielsweise 67.84.32.226 – jede der einzelnen Zahlen kann zwischen 0 und 255 liegen), sind sie bei IPv6 128 Bits lang. Dadurch ergibt sich eine unvorstellbare Menge an IP-Adressen. So viele, dass man sie niemals alle gebrauchen kann. Als Nachfolger von IPv4 ist IPv6 heute in allen modernen Computer-Betriebssystemen zu finden. Allerdings ist daneben auch noch IPv4 darin enthalten. Dieses Nebeneinander nennt man Dual Stack. Beide Versionen werden von den Routern der verschiedenen Provider unterstützt, jedoch werden nicht von allen Internetanbietern IPv6-Anschlüsse angeboten.
Trotz IPv6 läuft der Datenverkehr im Netz auch aktuell immer noch hauptsächlich über IPv4. Wie weit IPv6 verbreitet ist, hängt stark von der Region und dem Land ab. Jemand, der sich ein bisschen mit IPv4 auskennt, wird auch keine Schwierigkeiten mit IPv6 haben. Dennoch gibt es auch hier ein paar kleine Herausforderungen.
Der größte Unterschied besteht wohl darin, dass die alten IPv4-Adressen aus 32 Bits bestehen, während sie beim IPv6-Standard aus 128 Bits bestehen (beispielsweise 2001:0db8:85a3:0000:0000:8a2e:0370:7334 – 8 Gruppen von jeweils vier Zeichen zwischen 0 und 9 und zwischen „a“ und „f“). Dies bringt unglaubliche 340 Sextillionen Kombinationsmöglichkeiten für Adressen mit sich. Als Zahl geschrieben sieht das so aus:
340.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000
Das ist in der Tat eine Zahl, die man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Es besteht so keine Notwendigkeit mehr, dass IP-Adressen mehrfach genutzt werden müssen. Jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, kann seine eigene Adresse bekommen. Das heißt, wenn ihr zum Beispiel eine Heizung zuhause habt, die ihr von eurem Smartphone aus steuern könnt, kann jeder Heizkörper eine separate Adresse bekommen, so dass ihr auswählen könnt, welchen davon ihr einschalten wollt.
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Immer wieder hört man von einem niedrigeren Ping beim Besuch von Webseiten mit IPv6. Das stimmt aber nicht in jedem Fall. Viele Server nutzen intern schon das neue Protokoll. Eine ankommende Anfrage an den Server, die noch IPv4 nutzt, muss also erst umgerechnet werden. Dies kann wenige Zehntelsekunden länger dauern. Das heißt also einfach ausgedrückt, da die Umrechnung von einem IP-Format in das andere Zeit kostet, ist IPv6 generell nicht schneller.
Es gibt aber dennoch Vorteile von IPv6 bezüglich der Geschwindigkeit. Google kann nämlich erkennen, wenn eine Webseite dieses neue Protokoll nutzt. Das heißt der Google-Bot spart beim Crawlen der Webseite Zeit und kann sich so auch die Seiteninhalte länger anschauen. Allerdings geht es auch hier nur um Zehntelsekunden.
Zudem ist der Header einer Internetseite durch IPv6 in der Lage miteinander verbundene Extensions einzubinden. Der Header wird also reduziert und ungenutzte Erweiterungen können ausgeklammert werden. Dadurch wird ebenfalls die Geschwindigkeit etwas verbessert.
Generell kann man also sagen, dass IPv6 die Geschwindigkeit beim Besuch einer Internetseite schon verbessern kann.
Bei Windows 10 gehört IPv6 schon zum Standard. Mit NordVPN kannst du einfach herausfinden, ob du eine IPv6- oder eine IPv4-Adresse besitzt. Gehe einfach auf unsere Seite Was ist meine IP-Adresse und lasse sie dir anzeigen. Besitzt du eine IPv4-Adresse, werden dir vier Zahlensets von 0 bis 255, die durch Punkte getrennt werden, angezeigt. Bei einer IPv6 werden dir acht Zahlenblöcke gezeigt, die durch Doppelpunkte getrennt werden.
Als Kunden bekommt ihr von der Umstellung auf das neue IPv6-Protokoll wenig bis gar nichts mit. Denn auch nach der Aktivierung desselben, läuft das alte IPv4-Protokoll noch für längere Zeit parallel mit. Ihr braucht euch auch keine Sorgen machen, wenn ihr noch das alte Protokoll nutzt, aber Webseiten besucht, die bereits das neue verwenden. Das stellt kein Problem für euch dar und auch davon werdet ihr in der Regel nichts merken.
Viele, die bereits eine IPv6-Adresse zugeteilt bekommen haben, machen sich Gedanken darüber, ob sich dadurch auch etwas an der Nutzung ihres VPN-Dienstes ändern wird. Dies sollte nicht der Fall sein, da sich generell an der Internetnutzung in den nächsten Jahren erstmal nichts ändern wird. VPN-Anbieter sind also nicht dazu gezwungen, ihren Kunden IPv6-Adressen zu offerieren. Es besteht nämlich auch aktuell keine technische Relevanz dafür. IPv6-Adressen, die vom Internetanbieter vergeben wurden, werden sogar von der Firewall des VPN-Dienstes blockiert, damit die Anonymität für den Nutzer weiterhin sichergestellt werden kann. Auch der bekannte Anbieter NordVPN geht so vor.
VPN-Anbieter, die schon IPv6-Adressen anbieten und auch unterstützen gibt es aktuell kaum. Im Moment ist das aber technisch gesehen auch noch gar nicht nötig. Dies wird sich in der Zukunft natürlich ändern und die Anzahl der VPN-Dienste mit IPv6-Adressen wird stetig ansteigen.
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IPv4 oder IPv6 – Was ist besser? Diese Frage lässt sich aktuell noch nicht eindeutig beantworten, da die beiden Protokolle ja noch einige Zeit parallel laufen werden. Diese Schlüsse lassen sich aber zum jetzigen Zeitpunkt ziehen: