Hast du schon von WebRTC (Web Real Time Communication) gehört? Dieses, für den ein oder anderen vielleicht noch etwas geheimnisvoll klingende Wort, wird man dieser Tage immer häufiger im Beruf oder auch in der Freizeit hören. Aber keine Sorge, falls du damit noch gar nichts anzufangen weißt. Dieser Artikel erklärt dir, was man unter WebRTC versteht, wie es funktioniert und auch, wie man es deaktiviert.
Ilma Vienazindyte
Dec 03, 2021 · 4 Min. Lesezeit
Inhaltsverzeichnis
WebRTC (englisch Web Real Time Communication, deutsch Web-Echtzeitkommunikation) ist ein offener Standard, der eine Sammlung von Kommunikationsprotokollen und Programmierschnittstellen (API) definiert, die Echtzeitkommunikation über Rechner-Rechner-Verbindungen ermöglichen.
Das heißt, du schreibst zum Beispiel eine Nachricht, die der Empfänger sofort bekommt und auf die er auch sofort antworten kann. Aber auch Videokonferenzen und Internettelefonie über den Browser sind mit Real Time Communication möglich. Viele von uns hatten damit also schon zu tun, ob privat oder beruflich. Aber was genau passiert eigentlich bei WebRTC?
Web Real Time Communication basiert auf den Programmiersprachen HTML (Hyper Text Markup Language) und JavaScript. Sie werden vom jeweiligen Webbrowser gelesen und wiedergegeben, egal ob du Google Chrome, Safari, Mozilla Firefox oder andere benutzt. Dadurch wird eine Kommunikation zwischen mehreren Rechnern im Web ermöglicht und alle Benutzer können den Transfer von Daten wie Videos, Dokumente oder Fotos über den Browser in Anspruch nehmen.
Heutzutage ist es für viele Menschen überaus wichtig schnell, unkompliziert und von überall aus erreichbar zu sein. Und genau deshalb ist WebRTC so beliebt, denn du kannst diese Kommunikationslösung schnell und einfach, ohne Installation oder Download nutzen.
WebRTC gilt als sichere Möglichkeit zur Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Teilnehmern. Durch die Datagram Transport Layer Security (kurz DTLS) soll das Abhören von Daten quasi unmöglich sein. Betrachtet man die Tatsache, dass hier die Kommunikation direkt von einer Person zur anderen erfolgt, also ohne Vermittler, scheint WebRTC auch tatsächlich sicher zu sein. Im Gegensatz dazu gibt es beispielsweise bei Diensten wie Skype immer einen Vermittler, der Zugriff auf die gesamte Kommunikation der beteiligten Parteien hat.
Aber leider gibt es auch hier Sicherheitslecks, durch die deine Daten und persönlichen Informationen in Gefahr sind. Davon können sogar Personen betroffen sein, die VPN-Erweiterungen für ihren Browser nutzen. Häufig reicht es schon, bestimmten Webseiten zu erlauben, auf dein Mikrofon oder deine Webcam zuzugreifen. Um Sicherheitsrisiken zu vermeiden, kann es für viele eine gute Idee sein, WebRTC im Browser zu deaktivieren.
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Die Deaktivierung von WebRTC sollte eigentlich kein Problem darstellen und ist meist in wenigen Schritten durchgeführt. Hier liest du, wie du die Deaktivierung für Firefox, Google Chrome, Yandex, Opera und Safari vornehmen kannst.
Hier kann WebRTC leider nicht standardmäßig deaktiviert werden, sondern nur mittels eines Plugins.
Hier führt der Weg über eine Erweiterung, die sich für beide Browser eignet.
WICHTIG: Plugins sind leider nicht die sicherste Methode, um deine IP-Adresse in WebRTC zu schützen. Es kommt vor, dass der Browser die IP-Adresse trotzdem überträgt. Das Plugin NoScript blockiert alle Scripts im Browser und bietet so zusätzliche Sicherheit.
Noch sicherer ist allerdings die Nutzung von NordVPN.
Mit Hilfe eines WebRTC-Leck-Tools kannst du feststellen, ob diese Funktion überhaupt aktiviert ist und ob persönliche Informationen über deinen Browser (z. B. Mozilla Firefox oder Chrome) übertragen werden. Zeigt das Tool eine öffentliche IP-Adresse, heißt das, dass diese über RTC erkannt wird. Da deine öffentliche IP-Adresse wie eine Art Personalausweis fürs Web funktioniert, kann man in diesem Fall nicht von Anonymität sprechen.
Wenn du ein VPN nutzt, sollte das Tool die IP-Adresse des VPN anzeigen. Das bedeutet, deine Daten sind sicher. Allerdings solltest du auch dann, wenn möglich, auf WebRTC verzichten, da dies dennoch ein Sicherheitsrisiko darstellen kann.
Abschließend bleibt zu sagen, dass man immer genau abwägen sollte, ob man WebRTC nutzen möchte oder nicht. Zwar sind die Möglichkeiten, die es verspricht, verlockend und das bei ganz simpler Anwendung. Allerdings sollte man, wenn man großen Wert auf Sicherheit und Anonymität legt, lieber darauf verzichten.
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